Laut einer aktuellen FORSA-Studie zum Vertrauen der Deutschen in Institutionen kommen Werbeagenturen am schlechtesten weg. Platz eins hält die Polizei (78%), aber noch hinter Versicherungen (18%) und Managern (9%) geht der letzte Platz an die Werbeagenturen (4%). Auweia.
(Quelle: RTL-Trendbaromater auf pr-journal.de)
Die Frage ist: Misstrauen die Menschen den Werbesprüchen, was oft ganz gut ist, oder der Agentur an sich, was für die Branche ganz schlecht wäre? Werbung ist allgegenwärtig und in Verbindung mit einem guten Marketing für die meisten Unternehmen unverzichtbar, also sind es Werbeagenturen auch. Aber wie unangenehm für alle Seiten, wenn anscheinend das Verhältnis von Misstrauen geprägt ist. Wie soll da etwas Gutes bei heraus kommen?
Ich denke, es ist eine Frage der Grundeinstellung der Agenturen zu Marketing, Werbung und Verantwortung. Wer unbesehen alles bewirbt, was ihm für Geld angeboten wird, wer sein Team von Kreativen dazu missbraucht, nutzlose, überflüssige oder gar schädliche Dinge raffiniert ins Rampenlicht zu heben, der muss sich nicht wundern, wenn man ihm umgekehrt Misstrauen entgegen bringt. Professionelles Lügen bleibt Lügen. Es ist sogar noch schlimmer, wenn es verdammt gut gemacht ist.
Bekenntnis zu Werten schafft Vertrauen
Es geht aber auch anders: Wir Agenturen sollten uns bewusst zu Werten bekennen. Wir können uns gegen Kunden entscheiden, bei denen wir spüren, dass es um „bewusste Verschleierung“, „zweckfreien Konsum“ oder gar „dreiste Lüge“ geht. Gerade im Zuge der kritischen Diskussion um zweckfreien und klimaschädlichen Konsum, sollten wir Werbeprofis ebenfalls Einfluss auf den Markt nehmen. Keine Werbung für Unsinn zu machen ist auch eine Marktrückmeldung.
Wir finden, dass ein gutes Produkt oder sinnvolles Angebot, welches ein reales Bedürfnis einer Zielgruppe bedient, keine künstliche Manipulation braucht. Ziel von Marketing und Werbung sollte sein, Produkt und Zielgruppe zusammen zu bringen und nicht ständig neue, überflüssige Sehnsüchte zu erfinden. Und das klappt, wenn man seine Marketing-Hausaufgaben macht.
Lesen Sie auch dazu den Blog-Beitrag: Marketing ist Manipulation – Marketing ist böse!