„Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, von Geld das wir nicht haben, um damit Menschen zu beeindrucken, die wir nicht leiden können.“ – eine kritische Beschreibung unserer Konsumgesellschaft von Walter Slezak. Wir werden manipuliert und Marketing hat seinen Anteil daran, deshalb ist es böse.
Niemand möchte sich zu etwas bringen lassen, was er nicht selbst entschieden hat. Ich lese immer wieder, wie sich im Marketing der Verhaltens- und Gehirnforschung bedient wird, um uns Kunden besonders subtil zu beeinflussen. Uns quasi an den Reflexen zu packen, damit wir willenlos ins Regal greifen und kaufen.
Ja, das kann man so machen: Man kann Menschen manipulieren und mit Hypnose sogar vollkommen machtlos machen. Und manche große Unternehmen geben wahnsinnig viel Geld aus, um ein vorher unbekanntes „Desire“ zu schüre und es dann mit Gewinn zu befriedigen. Zugegeben: Es gehört auch ein williger Kunde dazu, wenn plötzlich bunte Armbänder oder Fingerpropeller zum geilsten Spielzeug seit dem Brummkreisel werden. Viele wollen anscheinend beschissen werden, aber das kennen wir ja schon.
(Bildquelle: MediaMarkt)
Und wie ist es in unserem täglichen Geschäft mit KMUs?
Erwarten unsere Kunden, dass wir mit Tricks daher kommen, um den Umsatz anzukurbeln?
Ich behaupte: Wer es nötig hat, Menschen erst manipulieren zu müssen, damit das Produkt gekauft wird, hat bei der Marktforschung geschludert. Denn normalerweise bietet man ein Produkt am Markt an, weil man ein vorhandenes Bedürfnis erkannt hat. Gibt es keinen ausreichenden Bedarf oder wird das Produkt nicht angenommen, stimmt der Preis/Wert nicht oder das Produkt befriedigt einfach kein Bedürfnis. Dann ist es dumm oder sehr teuer, trotzdem an den Markt zu gehen.
Zum Glück haben wir es bei unseren Aufträgen nicht mit Trickserei oder gar Lügen zu tun. Und wir wollen es auch nicht. Wir wollen den Nutzen finden, ins rechte Licht rücken und dann bei den Zielgruppen überzeugen. Unsere Arbeit mit dem Marketing-Turm-Modell zielt darauf ab, jene Unternehmen zu unterstützen, die zwar ein gutes Produkt, aber den Weg zum Kunden noch nicht richtig im Griff haben.
Dabei helfen wir. Und das ist „gut“ und nicht „böse“!
Dipl.-Ing. Erik Dachselt, Marketing Architekt